Am Institut für Innovationsökonomik ist ein neues Working Paper erschienen: „Inflation Expectations and Economic Preferences“. Das Papier von Prof. Dr. Lena Dräger, Maximilian Floto und Prof. Dr. Marina Schröder untersucht, welchen Einfluss Risiko- und Zeitpräferenzen auf die Bildung von Inflationserwartungen haben. In einem Umfrageexperiment mit einer repräsentativen Gruppe deutscher Haushalte und Angestellt*innen bei deutschen Banken und Versicherungsunternehmen wird untersucht, ob es systematische Unterschiede in den Inflationserwartungen zwischen Individuen mit unterschiedlichen Levels von Risikobereitschaft und Geduld gibt und ob inflationsbezogene Informationen potenzielle Unterschiede in den Erwartungen reduzieren können.
Die Autor*innen finden, dass risikoaverse und ungeduldige Individuen systematisch signifikant höhere Inflationserwartungen haben als risikotolerante und geduldige Individuen. Informationen über Inflationsprognosen können dazu beitragen, die anfängliche Erwartungslücke zu schließen. Besonders jene Gruppen, deren anfängliche Erwartungen am weitesten von den bereitgestellten Informationen abweichen, passen ihre Prognosen am stärksten an. Interessanterweise wurde ein solcher Effekt bei Energiepreisprognosen nicht beobachtet, was darauf hindeutet, dass diese weniger aufschlussreich sind. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Unterschiede in den inflationsbezogenen Erwartungen teilweise durch unterschiedliche Informationsbeschaffungsgewohnheiten der Individuen begründet sind.
Die Autor*innen danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Finanzierung dieses Forschungsprojekts und den teilnehmenden Unternehmen im Hannover Center of Finance and Insurance e.V. (Link: https://www.hcf.uni-hannover.de/de/ ) für die Kooperation.
Das Working Paper ist hier (Link: https://www.cesifo.org/DocDL/cesifo1_wp11326.pdf) abrufbar.